Mit Monsterschritten nähern wir uns dem 10. /slash Filmfestival! In genau vier Wochen, am 19. September, starten wir mit unserem Eröffnungsfilm THE LODGE von Veronika Franz und Severin Fiala eine elftägige, wilde Reise durch die Welt des Fantastischen Films. It’s gonna be one hell of a ride!
Wir gestehen: Unsere Vorfreude ist gigantisch und es fällt uns echt schwer, all die Großartigkeiten bis zum Programm-Reveal am 2. September für uns zu behalten. Ein paar weitere Filme wollen wir euch deshalb vorab noch verraten. Viele von euch haben darauf gehofft und jetzt ist es fix: Wir präsentieren Rob Zombies heißerwartetes Gewaltstück 3 FROM HELL! Außerdem zeigen wir SOMETHING ELSE von Jeremy Gardner, der uns beim /slash 2013 mit THE BATTERY begeistert hat, uuund einen absoluten Kultfilm, auf den sich unser ganzes Team monstermäßig freut: TAMMY AND THE T-REX, im neu entdeckten Gore Cut! Diesjähriger Abschlussfilm ist Ninian Doffs großartiges Langfilm-Debüt BOYZ IN THE WOOD – obwohl wir an das Festivalende natürlich noch überhaupt nicht denken wollen.
Abschlussfilm
BOYZ IN THE WOOD
Vier Teenagerjungs sollen, die meisten von ihnen nicht ganz freiwillig, die Duke of Edinburgh-Challenge absolvieren und so zu besseren Menschen werden: Der Bewerb sieht vor, dass sie ohne fremde Hilfe von Punkt A nach Punkt B durch die schottischen Highlands wandern. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, werden sie von schießwütigen Aristokraten verfolgt, die Jagd auf die Burschen machen. Ninian Doffs sensationelles Langfilm-Debüt BOYZ IN THE WOOD ist eine satirisch unterfütterte Klassenkampf-Actionkomödie, bis in die Nebenrollen schillernd besetzt – unter anderem mit Kate Dickie und Eddie Izzard – und angetrieben von einem fantastischen Hip Hop-Soundtrack (und halluzinogenen Hasen-Köteln).
Regie: Ninian Doff | UK 2019 | 87‘ | DCP | eOV
Mit Viraj Juneja, Samuel Bottomley, Eddie Izzard u.a.
/vortex
3 FROM HELL
Vierzehn Jahre nach ihrem vermeintlichen Ende im Kugelhagel brechen die zerschossenen Überbleibsel der sadistischen Firefly-Sippe aus dem Knast aus und machen sich auf in Richtung Mexiko. Alle menschlichen und sonstigen Hindernisse aus dem Weg schlagend, schießend und schneidend, hoffen sie, dort endlich zur Ruhe zu kommen. Doch in Mexiko gelten andere Regeln, wie sie bald merken. Mit 3 FROM HELL bringt Rob Zombie seine Grindhouse-Trilogie zu Ende und wie in den Vorgängern ist das Ergebnis ein flirrendes, farbintensives Gewaltstück, das voller Sehnsucht und Inbrunst die Zumutungen des Siebzigerjahre-Exploitationkinos beschwört und dabei selbst Eingang findet in den Pantheon der Genrefilmlegenden. Massiv!
Regie: Rob Zombie | US 2019 | 114‘ | DCP | eOV
Mit Sheri Moon Zombie, Sid Haig, Bill Moseley u.a.
/vortex
COME TO DADDY
Ein Hipster in einer Existenzkrise sieht seinen Vater, von dem er sich komplett entfremdet hat, zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren: Für eine Familienzusammenführung ist der alte Grantscherben allerdings nicht zu haben, viel lieber treibt er seinen sanften Sohn mit diversen Provokationen zur Verzweiflung. Doch das ist nur der Anfang dieser (übel-)launigen, unvorhersehbaren und saubösen Thriller-Komödie, in der Kult-Schauspieler Stephen McHattie und Elijah Wood zur absoluten Höchstform auflaufen. COME TO DADDY ist das Spielfilmdebüt des umtriebigen Erfolgsproduzenten Ant Timpson und geprägt von dessen Liebe zum tiefer gelegten Kino. Soll heißen: Es darf und soll gelacht, gewinselt und geschrien werden. Am besten gleichzeitig.
Regie: Ant Timpson | CA/NZ/IE/US 2019 | 93‘ | DCP | eOV
Mit Elijah Wood, Stephen McHattie, Martin Donovan u.a.
/vortex
ADORATION
Die Mutter des 12-jährigen, höchst empfindsamen Paul arbeitet in einem psychiatrischen Krankenhaus, das versteckt in einem Wald mitten in den Ardennen liegt. Als er eines Tages zufällig auf die gleichaltrige Gloria, eine Patientin der Anstalt, trifft, verfällt er dem Mädchen und hilft ihm auszubrechen. Die beiden Jugendlichen fliehen in den dichten Wald, aber was als Aussteiger-Romanze beginnt, mutiert bald zu einem destruktiven Entwicklungsroman. Ausnahmeregisseur Fabrice du Welz fängt die versch(r)obene Welt der Jugendlichen in hypersinnlichen Analog-Bildern ein und transformiert sie in eine fantastische, unwirkliche Ursuppe aus Begehren, Verlangen und Verzweiflung: ADORATION ist eine Offenbarung.
Regie: Fabrice du Welz | BE/FR 2019 | 98‘ | DCP | OmeU
Mit: Thomas Gioria, Fantine Harduin, Benoît Poelvoorde u.a.
/vortex
EAT, BRAINS, LOVE
In der Highschool ist die Hölle los, nachdem zwei Schüler in der Kantine zu Zombies werden und sich an ihren Klassenkameraden delektieren. Außenseiter Jake und Cliquenanführerin Amanda begeben sich daraufhin als untote Schicksalsgemeinschaft auf einen Roadtrip durch die USA: Auf der Flucht vor der schwer bewaffneten (und korrupten) Necrotic Control Division, auf der Suche nach einem Heilmittel, kommen sie sich näher als jemals gedacht, gehofft, befürchtet und entdecken ihre Liebe zueinander. EAT, BRAINS, LOVE ist zweifellos die schönste und witzigste Zombie-Komödie des Jahres, nicht nur, aber auch weil Regisseur Rodman Flender meisterhaft zwischen Gore, Herz und Hirn wechselt.
Regie: Rodman Flender | US 2019 | 87‘ | DCP | eOV
Mit: Jake Cannavale, Angelique Rivera, Sarah Yarkin u.a.
/competition
SOMETHING ELSE
Hank und Abby sind ein Traumpaar und leben in einem Landhaus ihr Beziehungsidyll. Zehn Jahre später ist alles vorbei: Ohne Erklärung verlässt Abby Mann und Haus, Hank streift selbstmitleidig und zornig durch die Trümmer seiner Liebe und ist überzeugt, dass immer wenn es dunkel wird, ein Monster in sein Zuhause eindringen will. Sieben Jahre nach dem Indie-Hit THE BATTERY verschmilzt Jeremy Gardner in SOMETHING ELSE erneut ein diffuses Bedrohungsszenario mit einem exzellenten Charakterdrama zum minimalistischen, höchst effektiven Genrefilm, der alle Stücke zwischen massivem Horror (inklusive Jump-out-of-your-seat-Schreck) und einer vierzehnminütigen Dialogsequenz als Pièce de résistance spielt.
Regie: Jeremy Gardner, Christian Stella | US 2019 | 83‘ | DCP | eOV
Mit Jeremy Gardner, Henry Zebrowski, Brea Grant u.a.
/legendary
TAMMY AND THE T-REX (Gore-Cut)
Als ein blutjunger Paul Walker nach einem Löwenangriff (!) ins Koma fällt, transplantiert ein verrückter Wissenschaftler sein Gehirn in den Schädel eines T-Rex-Roboters – woraufhin dieser zum Leben erwacht und versucht, seine frühere (Menschen-)Freundin für sich zu gewinnen. Tammy and the T-Rex vergammelte in seiner 1994 erschienenen familienfreundlichen Fassung in den Videotheken. Zum Glück hat das Academy Film Archive unlängst die wohl einzige 35mm-Kopie eines Gore-Cuts entdeckt, in dem der Dino allerlei Menschleins zertritt, zerbeißt oder gleich ganz auffrisst. Die Geburt eines Kult-Phänomens und der wichtigste filmhistorische Fund aller Zeiten, jedenfalls aus /slash-Sicht.
Regie: Stewart Raffill | US 1994 | 91‘ | 35 mm | eOV
Mit: Denise Richards, Theo Forsett, Paul Walker u.a.
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