Wintermärchen

Ein Film wie ein Faustschlag. Eigentlich mehrere Faustschläge, direkt in die Magengrube: Drei Neonazis bereiten sich im Untergrund auf den großen Auftritt vor. Bis es soweit ist, spielen und exerzieren sie vor allem im Privaten, und nicht zuletzt im Sexuellen, jene (All-)Machtfantasien, Aggressionspotenziale und Dominanz-Sehnsüchte durch, von denen sie angetrieben werden. Wintermärchen ist Kino als Zumutung im besten Sinn: Das Porträt einer faschistischen Keimzelle erzählt von emotionaler Verrohung und seelischer Verelendung in nicht selten unerträglicher Unmittelbarkeit und Intensität. Ohne Zweifel einer der radikalsten und besten deutschsprachigen Filme der letzten Jahre.

In Anwesenheit von Jan Bonny und Thomas Schubert.